Wenn du dich schon öfter gefragt hast, was eigentlich ein Check-in ist oder warum du das in deinen Online-Meetings ausprobieren solltest, dann habe ich die wichtigsten Aspekte hier für dich zusammengestellt. Du bekommst ein paar Ideen, wie du deine ersten Check-ins einfach mal ausprobieren kannst.
Was ist ein überhaupt Check-in?
Ein Check-in ist ein gemeinsames Ankommen aller Teilnehmenden in einem Meeting oder Workshop durch eine bis höchstens drei Fragen. Dieser Einstieg ist schnell und sollte nicht länger als 12 bis 15 Minuten dauern, auch wenn es sich um eine große Gruppe handelt und alle Teilnehmenden sich zu Wort melden.
Die Frage oder bzw. die Fragen sollten relevant sein – entweder für das anstehende Thema oder für die Zusammenarbeit in der Gruppe.
Kategorien von Check-ins
- In der Regel wird ein Check-in eine Frage sein zum Ankommen und Warmwerden. Das können ganz einfache Fragen zur aktuellen Stimmung sein. Dazu habe ich dir unten schon einige Beispiele aufgeführt.
- Die Fragen können sich aber auch auf Essen, Medien, Hobbies, Sport usw. beziehen. Hier können sich die Teilnehmenden oft noch mal besser und auf einer persönlicheren Ebene kennenlernen.
- Es muss nicht immer eine Frage sein. Ihr könnt auch sogenannte Energizer als Check-ins machen, um die Gruppe zu (re-)aktiveren. Dann fordert die Teilnehmenden auf, ihren Gemütszustand, ihren Beruf, ihre Lieblingssportart in einer Bewegung, Mimik oder einem Geräusch darzustellen.
- Und es können auch Impulse zum Teambuilding sein: „Was ich ganz besonders an Dir schätze“, „Warum ich gern in diesem Team arbeite“, „Wofür ich dir heute danken möchte“
- Oder ihr macht schon einen Mini-Einstieg in das anstehende Thema: „Was ist der wichtigste Punkt, wenn du an X denkst?“ , „Welchen einen Punkt sollten wir auf gar keinen Fall vergessen, wenn es zu X kommt?“…
Formen des Check-ins
Ein Check-in soll einerseits nicht zu lange dauern und andererseits sollen auch alle Teilnehmenden einer (großen) Gruppe gehört werden. Daher gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Beteiligung, wenn eine Frage im Mittelpunkt des Check-ins steht:
- Direkte Antwort: hier ist ein Framing wichtig, damit die Antworten möglichst kompakt ausfallen. „Nenne den einen / die drei Punkte, die dir am wichtigsten sind“ „Beschreibe in einem Satz, …“
- Antwort in den Chat tippen
- Antwort in ein vorbereitetes Abstimmungstool wie Mentimeter eintragen
- Antwort auf virtuelles Post-it auf einem digitalen Whiteboard schreiben
Einfache Regeln für Check-ins festlegen
- Es spricht immer nur eine Person. (Das sollte ja generell die Regel sein.)
- Am besten gibt die Person nach Ende ihres Redebeitrags das Wort an eine andere Person ihrer Wahl weiter.
- Oder: ihr legt vorab eine Reihenfolge fest, in der die Beiträge erfolgen.
- Vereinbart auch, ob es in Ordnung ist, wenn eine Teilnehmer:in keinen Beitrag leisten möchte.
Warum sind Check-ins als Meetingstarter gut geeignet?
- Mit einem Check-in kommen alle Teilnehmenden „richtig“ im Meeting an. Sie können sich danach gut auf das eigentliche Thema und die gemeinsame Arbeit fokussieren.
- Und bei einem Check-in können alle Teilnehmenden ihr Ziel und ihre Bedürfnisse für das Meeting äußern, die dann aber auch in den Ablauf des Meetings integriert oder bewusst auf einen späteren Termin verschoben werden sollten.
- Die Teilnehmenden lernen voneinander, weil jede durch ihre eigenen Erfahrungen und ihren beruflichen Background einen individuellen Zugang zum anstehenden Thema hat.
- Check-ins verbinden Menschen miteinander, weil sich ganz schnell Gemeinsamkeiten oder auch Unterschiede ergeben. Es kommen persönliche Aspekte zutage, die Anlässe oder Anknüpfungspunkte für weitere Gespräche bieten.
- Für viele Menschen ist es einfacher, später etwas Fachliches beizutragen, wenn sie schon einmal gesprochen haben.
- Durch ihre besondere Dynamik und den regelmäßigen Einsatz von Check-ins unterstützen sie Teams, effektiv zusammenzuarbeiten.
- Und: in einem Check-in kann man auch richtig Spaß haben.
Wenn du neu mit Check-ins beginnen möchtest
Bei der Auswahl der Frage brauchst du ein wenig Gespür dafür, wie gut sich die Teilnehmenden kennen und wie gewohnt sie es sind, über Persönliches zu sprechen. Im Zweifelsfall würde ich erst mal mit einer unverfänglicheren Frage beginnen, um den Einstieg für alle zu erleichtern.
Das trifft insbesondere für die Energizer zu. Nicht jede(r) mag sich vor laufender Kamera bewegen und (unfreiwillig) für Erheiterung sorgen. Probiere eine neue Methode ggf. erst einmal in einem kleinen Team von Kolleg:innen aus, mit denen du dich sicher fühlst und von denen ein offenes Feedback bekommst.
Die einfachste Frage, die wir auch schon oft ohne eine „richtiges“ Check-in“ stellen, ist die „Wie geht es dir?“-Frage. Das kann man aber auch anders machen, wie ich dir im Folgenden zeige.
Alternativen zu „Wie geht es dir?“-Fragen
- Wie bist du heute in den Tag gekommen?
- Wie ist dein Energielevel heute auf einer Skala von 1 bis 10?
- Was lässt dich gerade einmal durchatmen?
- Wie fühlst du dich gerade?
- Wenn deine Stimmung ein Wetter wäre, welches wäre es?
- Welche Gedanken drehen sich gerade in deinem Kopf?
- Was bewegt dich gerade am meisten?
Kategorien von Check-in-Fragen – Themen und Anlässe
- Einfache Fragen (Lieblingsfarbe, Lieblingsessen, Lieblingstier)
- Oder-Fragen (Kaffee oder Tee, Sonne oder Regen, Hund oder Katze), die schnell im Chat beantwortet werden können
- Fragen zum Ankommen (In welcher Stimmung oder auf welchem Energielevel kommst du an?
- Fragen nach Lieblingsreisezielen oder Sehenswürdigkeiten
- Kindheit und Familie (Lieblingskinderserie, Lieblingsband in der Jugend, Lieblingsessen in der Kindheit)
- Hobbies und Sport
- Medien (Lieblingsserie, Lieblingsbuch)
- Würdest du lieber A oder B…
- Wenn du A könntest/hättest, was würdest du machen?
- Frage nach dem Ziel für dieses Meeting, heute oder diese Woche
- Was waren deine bisherigen Learnings / Erkenntnisse heute?
- Wertschätzung und Lob für andere Teammitglieder
- Frage nach der schönsten oder überraschendsten Begegnung heute?
- Zusammenarbeit: warum arbeite ich gern in diesem Team?
Fragensammlungen für Check-in-Fragen
Wenn du noch mehr Ideen für Check-in-Fragen suchst, habe ich dir hier ein einige zum Teil sehr große Sammlungen zusammengestellt. Dort wirst du sicherlich für dein nächstes Team-Meeting fündig. Such dir eine Plattform aus, die dir sympathisch ist,
Checkin.daresay.io
„Eisbrecherfragen: Dieser Generator kennt sie alle“ – so eine Headline in der t3n. Auf dieser englischsprachigen Website kann man die Einstiegsfragen nach drei Kategorien filtern „reflective“, „creative“ und „practical“ und findet sehr viele Anregungen.
Museumhack.com/list-icebreakers-questions/
Hier findest du eine englischsprachige Liste mit 201 Icebreaker-Fragen im Überblick, die ebenfalls nach Kategorien sortiert ist. Für alle die, denen eine Übersicht lieber ist als eine per Zufallsgenerator vorgeschlagene Frage.
Checkinsuccess.com/question-archive/
Neben dem umfangreichen Archiv an englischsprachigen Fragen, die nach Kategorien gegliedert sind, findest du auf der Startseite auch viele Tipps und Hinweise zur Einführung und Durchführung von Check-ins.
Checkin-generator.de
Im ersten Schritt wählst du ganz oben auf der Seite aus zwischen Check-in und Check-out-Frage. Es wird nach einem Zufallsprinzip jeweils eine Frage angezeigt. Vor- und Zurückblättern ist möglich.
Tscheck.in/
Auch auf dieser Plattform wählst du zuerst (oben links) aus zwischen Check-in- und Check-out-Fragen und bekommst ebenfalls nach dem Zufallsprinzip eine Frage angezeigt. Nettes Gimmick: Du kannst die Fragen auf Facebook, Twitter oder per Mail teilen oder einem Slack-Channel hinzufügen.
Digitaler-stuhlkreis.de/
Beim digitalen Stuhlkreis hast du auch einige unterschiedliche Kategorien, nach denen du auswählen kannst wie z.B. Check-in und Check-out, aber auch Zielsetzung und Teamarbeit und einige mehr. Die Fragen bekommst du dann mithilfe eines Zufallsgenerators angezeigt.
Icebreaker.range.co/
Auf dieser englischsprachigen Seite kannst du dir Fragen mit dem Zufallsgenerator anzeigen lassen. Auf der Website hast du auch die Möglichkeit, eine Vorauswahl nach Kategorien (oben rechts) vorauswählen.
Fazit
Check-ins können ein guter und schneller Start ins Meeting sein. Starte am besten mit einfachen Fragen und schaue am Anfang auf die Uhr, damit ihr nicht zu lange für die Check-ins braucht. Mit der Zeit bekommst du auch eine größere Sicherheit und kannst auch persönliche Fragen stellen.
Du wirst erstaunt sein, was du über dein Team in so kurzer Zeit lernen kannst.
Und hier erfährst du mehr über den Check-out, der mindestens so wichtig ist wie der Check-in.
Für eine Durchführung von Team-Meetings sind Check-in und Check-out wichtige Bestandteile.