Nachdem es gerade zu Anfang des Lockdowns im Frühjahr 2020 diverse Kleidungsfails mit langgetragenen Jogginhosen oder gar keinen Hosen gab, ist es eher etwas ruhiger um das Thema Kleidung in Online-Meetings geworden. Der diesjährige heiße Sommer hat uns jedoch vor einige Herausforderungen gestellt. Daher wird es Zeit, nochmals einen Blick auf die wichtigsten Kriterien zu legen.
Wähle auch im Online-Meeting ein Business-Outfit
Es kommt natürlich auf die Branche an, in der du arbeitest und auch die Art des Meetings, an dem du teilnimmst. Die Bandbreite ist inzwischen so große, dass es kaum allgemeingültige Tipps und Kriterien geben kann. Ganz überspitzt würde ich jedoch sagen, dass du auch im Online-Meeting eher zum branchen- oder firmenüblichen Business-Outfit denn zum Pyjama greifst.
Aus Erfahrung weißt du es auch selbst, dass du dich komplett anders fühlst, wenn du deinen besten Blazer anziehst oder die bequeme Jacke deines Strickjacke, die schon etwas in die Jahre gekommen ist. Die Kleidung beeinflusst dein Unterbewusstsein und sendet damit auch eine deutliche Botschaft an die anderen Teilnehmenden, wie professionell du auftreten möchtest.
Korrekter Sitz und der Ausschnitt
Wichtig ist, dass du prüfst, ob die Kleidung gut sitzt – und zwar wenn du selbst sitzt. Manche Kleidungsstücke sind echte Stehstücke und damit zwar für Messen, aber nicht Online-Meetings geeignet (Es sei denn, du stehst die ganze Zeit im Meeting).
Gerade wenn du einen Blazer mit Kragen trägst, solltest du schauen, dass er an Nacken und Schulter gut passt. Er sollte keine Falten schlagen oder schief an dir sitzen.
Die Bluse darunter sollte gebügelt sein – das versteht sich eigentlich von selbst.
Und der Ausschnitt sollte nicht zu tief gewählt werden. Das Ende des Ausschnitts sollte noch auf Deinem Bildschirm-Gegenüber sichtbar sein. Denn sonst kannst du den Eindruck erwecken, dass der Ausschnitt sehr tief sei.
Farben und Muster
Ich möchte dir hier keine Tipps geben, welche Farben du bevorzugen solltest und welche nicht. Denn du weißt am besten, welche Farben dir am besten stehen, in welchen Farben du eine tolle Präsenz und Ausstrahlung hast – und das ist Online genauso wie Offline. Und deine Gesprächspartner merken auch, wenn du dich gut und sicher fühlst.
Auch Online fällst du mit einem farblich sehr kräftigen Oberteil mehr auf als mit einem dezenten. Möchtest du lieber zurückhaltend wirken oder auffallen? Die Kleidung soll vor allem deine Ausstrahlung unterstreichen – und nicht im Vordergrund stehen und von dir ablenken.
Tendenziell tendiere ich Online eher zu unifarbenen Oberteilen. Vor allem kleine Muster – seien es Streifen, Fischgrät oder Pünktchen – können unscharf wirken. Das irritiert die anderen Teilnehmenden und lenkt vom Eigentlichen – noch mehr – ab.
Bei den Farben wirkt Schwarz oft sehr hart. Daher wird oft eher zu dunkelblau geraten. Wenn aber dein Lieblingsteil schwarz ist, dann zieh es an und prüfe, ob du evtl. etwas mehr Make-up als gewöhnlich auflegen solltest. Mit einem weißen Oberteil kann es sein, dass du vor dem Hintergrund verschwindest. Das solltest du auf alle Fälle vermeiden.
Im Zweifelsfall probierst du es einfach eine Reihe von Outfits aus und machst für dich allein oder mit einer anderen vertrauten Person ein Online-Meeting, in dem du bzw. ihr verschiedene Outfits ausprobiert und schaut, wie diese wirken.
Insbesondere bei einem sehr wichtigen Meeting kann sich das lohnen. Denn wenn du erst kurz vor dem Meeting eine böse Überraschung erlebst, ist der Schaden größer und deine Wirkung nicht mehr überzeugend.
Oben hui und unten pfui?
Gerade zu Beginn des Lockdowns haben viele Teilnehmende in Online-Meetings zwar einen Blazer angezogen, aber dazu eine Pyjama-Hose oder ähnliches getragen. Wir sollten immer auf den Fall gefasst sein, plötzlich mal aufstehen zu müssen. Und dann sollte auch die Hose oder der Rock einen guten Eindruck hinterlassen. Und es muss auch nicht gleich die Anzughose sein. Eine gut sitzende dunkle, faltenfreie und bequeme Hose tut es in vielen Alltagssituationen auch.
Die Kleidung und der Hintergrund
Deine Kleidung muss nicht perfekt auf deinen Hintergrund abgestimmt sein. Die Hauptfarbe deines Oberteils sollte sich aber weder mit dem Hintergrund beißen noch die gleich sein. Im zweiten Fall verschwindest du und wirkst konturlos.
Zusammenfassung
Insgesamt darf die Kleidung im Online-Meeting schon etwas legerer sein als bei Business-Meetings vor Ort. Du solltest jedoch nicht vergessen, dass du dich in einem geschäftlichen Kontext bewegst. Und gerade weil nur ein kleiner Teil von dir – und deinem Hintergrund – auf dem Bildschirm zu sehen ist, wird dieser umso intensiver wahrgenommen. Daher solltest du auch Online darauf achten, welche Wirkung du erreichen möchtest.