Check-out: der gemeinsame Abschluss des Online-Meetings

Wenn du dich schon öfter gefragt hast, was eigentlich ein Check-out ist oder warum du das in deinen Online-Meetings ausprobieren solltest, dann habe ich die wichtigsten Aspekte hier für dich zusammengestellt. Du bekommst ein paar Ideen, wie du deine ersten Check-outs einfach mal ausprobieren kannst.

Was ist ein Check-out?

Ein Check-out ist ein gemeinsamer Abschluss eines Meetings oder Workshop durch eine bis höchstens drei Fragen. Der Abschluss sollte nicht länger als 12 bis 15 Minuten dauern, auch wenn es sich um eine große Gruppe handelt und alle Teilnehmenden sich zu Wort melden.

Die Frage oder bzw. Fragen sollten relevant sein und das Meeting noch mal Revue passieren lassen. Oder die Teilnehmenden ziehen jeweils für sich ein Fazit.

Formen des Check-outs

Ein Check-out soll einerseits nicht zu lange dauern und andererseits sollen auch alle Teilnehmenden einer (großen) Gruppe gehört werden. Daher gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Beteiligung. Weitere Informationen dazu findest Du in meinem Blogbeitrag zum Check-in.

Warum sind Check-outs als Meetingabschluss wichtig?

Grundsätzlich ist festzustellen, dass der Fokus eher auf dem Check-in liegt und der Check-out eine untergeordnete Rolle spielt. Das sieht man schon allein an den von mir ausgewählten Fragensammlungen. Es gibt nur zwei, die einen Einstieg über die Auswahl zwischen Check-in und Check-out vorgesehen haben. Bei den anderen wird entweder gleich auf den Check-in fokussiert. Und im u.g. Fragen-Archiv von checkinsuccess sind es nur 10 Check-out-Fragen.

Es scheint in der Natur von uns Menschen zu liegen, dass wir unser Augenmerk eher auf einen starken Anfang setzen als auf ein starkes oder zumindest verantwortungsvolles und bewusstes Ende. In diesem Blogartikel habe ich mich mit dem Ende von Projekten beschäftigt.

Es ist häufig das Ende bzw. der letzte Moment eines Erlebnisses, dass uns in Erinnerung bleibt. Daher sollten wir darin investieren. Eine positive Erinnerung erhöht die Motivation oder sogar Vorfreude auf das nächste Meeting.

Bei einem Check-out können alle Teilnehmenden ihr Ziel und ihre Bedürfnisse für das Meeting äußern, die dann aber auch in den Ablauf des Meetings integriert oder bewusst auf einen späteren Termin verschoben werden sollten.

Die Teilnehmenden lernen voneinander, weil alle durch ihre eigenen Erfahrungen und ihren beruflichen Background einen individuellen Zugang zum anstehenden Thema haben. Das Lernen und der Austausch über diese oft vollkommen verschiedenen Ansätze erweitern das Spektrum von jedem Einzelnen.

Check-outs verbinden Menschen miteinander, weil sich ganz schnell Gemeinsamkeiten oder auch Unterschiede ergeben. Es kommen persönliche Aspekte zu Tage, die Anlässe oder Anknüpfungspunkte für weitere Gespräche bieten.

Und: bei einem Check-out kann man auch richtig Spaß haben.

Wenn du neu mit Check-outs beginnen möchtest

Bei der Auswahl der Frage brauchst du ein wenig Gespür dafür, wie gut sich die Teilnehmenden kennen und wie gewohnt sie es sind, über Persönliches zu sprechen. Im Zweifelsfall würde ich erst mal mit einer unverfänglicheren Frage beginnen.

Beispiele für Check-out-Fragen

  • Welche eine Sache wirst du bis zum nächsten Mal erledigen?
  • Welche eine Sache hast heute gelernt?
  • Welche drei Erkenntnisse hast du heute gewonnen?
  • Was hat dich überrascht / inspiriert ?
  • Welche eine Sache machst du ab morgen anders?
  • Wurden deine Erwartungen an das Meeting erfüllt? (Auf einer Skala von 1-5 oder 1-10)
  • Auf welchem Energielevel gehst du aus dem Meeting?

Dauer des Check-outs

Wir alle erleben es immer wieder, dass es am Ende des Meetings oder Workshops zeitlich noch mal eng werden kann. Und dann muss trotz aller guten Planung beim Check-out noch mal improvisiert werden. Statt der geplanten 15 Minuten stehen auf einmal nur noch zwei Minuten zur Verfügung.

Und wenn es doch mal schnell gehen muss. Franzi Blickle hat eine Ideensammlung für schnelle Check-out verfasst. Lass dich hier von ihr inspirieren.

Kategorien von Check-out-Fragen – Themen und Anlässe

  • Fragen nach Learnings oder Erkenntnissen
  • Fragen nach dem, was man bis zum nächsten Meeting ändern oder erledigen wird
  • Fragen zur Zufriedenheit mit dem Meeting
  • Fragen nach Veränderungswünschen für zukünftige Meetings (Vorbereitung, Ablauf, Nachbereitung, Gesprächskultur)
  • Längere Retrospektive (Start, Stop, beibehalten)
  • Dank an einen oder mehrere Teilnehmende für einen speziellen Beitrag
  • Zusammenarbeit: warum arbeite ich gern in diesem Team?

Fragensammlungen für Check-out-Fragen

Wenn du noch mehr Ideen für Check-out-Fragen suchst, habe ich dir hier einige zum Teil sehr große Sammlungen zusammengestellt. Dort wirst du sicherlich für dein nächstes Team-Meeting fündig.

https://www.checkin-generator.de
Im ersten Schritt wählst du ganz oben auf der Seite aus zwischen Check-in und Check-out-Frage aus. Es wird nach einem Zufallsprinzip jeweils eine Frage angezeigt. Vor- und Zurückblättern ist möglich.

https://tscheck.in/  
Auch auf dieser Plattform wählst du zuerst (oben links) aus zwischen Check-in- und Check-out-Fragen und bekommst ebenfalls nach dem Zufallsprinzip eine Frage angezeigt. Nettes Gimmick: Du kannst die Fragen auf Facebook, Twitter oder per Mail teilen oder einem Slack-Channel hinzufügen.

https://checkinsuccess.com/question-archive/
In dem umfangreichen Archiv an englischsprachigen Fragen, die nach Kategorien gegliedert sind, sind im letzten Punkt Check-out-Fragen zusammengestellt.

Fazit

Check-out sind für Meetings genau so wichtig wie Check-ins. Sie können ein guter und verbindender Abschluss eines Online-Meetings sein. Starte am besten mit einfachen Fragen und schaue am Anfang auf die Uhr, damit ihr nicht zu lange für den Check-out braucht. Mit der Zeit bekommst du auch eine größere Sicherheit und kannst auch persönliche Fragen stellen.
Beim Check-out geht es eher um die Erfahrung der einzelnen im Meeting, ihre Learnings, die Erfüllung von Erwartungen usw. Aber gerade hier kann man auch sehr gut voneinander lernen und erfahren, für wen welche Aspekte besonders relevant sind. Auch das sind gute Anlässe für weitere Gespräche. So wird die Zusammenarbeit intensviert und vertrauensvoller.



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