Was ist LinkedIn Premium?

Ich werde immer wieder von meinen Kundinnen gefragt, was LinkedIn Premium ist und ob man einen LinkedIn Premiumaccount benötigt, denn die Kosten dafür sind nicht ganz unerheblich. Und LinkedIn wirbt bei jeder Gelegenheit für den Bezahlaccount.

Werfen wir heute mal einen genaueren Blick darauf. Und du bekommst von mir auch eine pragmatische Einschätzung dazu.

Was ist LinkedIn Premium?

Wir sprechen immer vom LinkedIn Premiumaccount. Genau genommen gibt es den so nicht. Gemeint ist im allgemeinen der Premium Businessaccount. Denn es gibt bei LinkedIn auch noch weitere Bezahlaccounts wie den Sales Navigator, Recruiter Lite, LinkedIn Learning und einen Premiumaccount für die Company Page bzw. Unternehmensseite.
Mit Premium Business bekomme ich zahlreiche Zusatzleistungen, die mir mit dem kostenlosen Account nicht oder nur sehr eingeschränkt zur Verfügung stehen.

Welche Leistungen bietet LinkedIn Premium Business?

  1. Uneingeschränkten Zugriff auf LinkedIn Learning. LinkedIn Learning bietet weit über 20.000 Online-Kurse zu den verschiedensten Themen an, auf die man mit Premium Business kostenlos zugreifen kann.
  2. Auf deinem LinkedIn-Profil kannst du im Header mehrere Headerbilder gleichzeitig speichern, die dann wie ein Slider nacheinander durchlaufen. Gerade wenn du für mehrere fachliche Themen stehst, ist das eine sehr gute Gelegenheit, die fachliche Bandbreite zu zeigen.
  3. Eigener Button: Du hast die Möglichkeit, im oberen Bereich deines Profils  einen eigenen Button zu erstellen, individuell zu benennen und mit einem Link zu versehen. Hier kannst du auf deine Website, deinen Blog oder eine Angebotsseite direkt verlinken. Das ist eine sehr gute und starke Möglichkeit für alle Selbständigen, dort auf das Angebot aufmerksam zu machen.
  4. Surfen im Privatmodus: Wenn du sehr regelmäßig die Profile von wichtigen Kundinnen oder Wettbewerbern unbemerkt anschauen möchtest, bietet dir der Premiumaccount diese Möglichkeit. Dann sieht der andere lediglich die Angabe „Anonymes LinkedIn-Mitglied“ unter den Profilbesucherinnen. Mit dem kostenlosen Account hast du eine ähnliche Möglichkeit: Hier wird deine Position in sehr verallgemeinerter Formulierung sowie deine Region angegeben. 
    Ich persönlich nutze diese Form so gut wie nie. Denn ich habe nichts zu verstecken und vor allem besteht immer die Gefahr, dass man nach der Recherche vergisst, diese Option wieder auszuschalten.
  5. Anzahl Profilbesuche: Mit einem Premiumaccount sind 150 Profilbesuche pro Tag möglich – mit einem kostenlosen Account sind es 80 pro Tag. Das Kontingent des kostenlosen Accounts sollte aus meiner Sicht für alle aktiven LinkedIn-User ausreichen.  
  6. Ansichten meines Profils: Mit Premium Business kann ich alle Profilbesucherinnen der letzten Monate sehen und direkt kontaktieren. Dagegen sieht man mit dem kostenlosen Account nur die letzten fünf Besuche innerhalb der letzten 90 Tage. Alle weiteren Profilbesucherinnen werden verpixelt dargestellt.
  7. Analysen über 14, 28, 90 oder 365 Tage, wer sich mein Profil angesehen hat: Analysen nach Unternehmen, Ort, Branche oder „interessante Besucherinnen“, wer sich mein Profil angesehen hat. 
  8. Vernetzungsanfragen mit Text: Mit dem kostenlosen Account können lediglich 5 Vernetzungsanfragen pro Monat mit einem Begleittext versehen werden. Mit Premium Business kann ich das bei jeder Nachricht innerhalb des Limits von 100 Anfragen pro Woche machen.  
  9. Monatliches Guthaben von 15 InMails: Mit InMails kann ich LinkedIn-Usern eine Nachricht senden, ohne mich vorher mit ihnen vernetzen zu müssen. InMails werden häufig von klassischen Vertrieblern genutzt. Sie senden Nachrichten an andere User mit ihren Angeboten, die häufig keinerlei Bezug zum Profil haben. 
    Ich persönlich nutze sie nur für meine Community- und Moderationsaufgaben in Gruppen. Manchmal ist es nötig, einem Gruppenmitglied eine Nachricht zu senden, mit dem ich nicht vernetzt bin. 
  10. Empfehlung in den Fokus setzen: Mit einem kostenlosen Account können LinkedIn-Beiträge und -Artikel, Links und Medien in den Fokus gesetzt werden. Mit einem Premiumaccount kann auch eine Empfehlung hervorgehoben werden. Auch das eine hervorragende Möglichkeit, um die Vertrauenswürdigkeit und Kompetenz als Selbständige zu zeigen.
  11. Abwesenheitsnotiz bei den Nachrichten hinterlegen: Das ist eine sehr interessante Funktion, wenn man länger geschäftlich oder privat unterwegs ist. Die Abwesenheitsnotiz kann man dann auch nicht nur zur Information nutzen, sondern z.B. auf aktuelle oder grundlegende LinkedIn-Posts oder Blogartikel oder ein Terminbuchungstool verweisen. 

Auf dieser Seite von LinkedIn findest du die vollständige Information der Leistungen der einzelnen Premiumaccounts. 

Was kostet LinkedIn Premium?

Offiziell macht LinkedIn dazu keine Angaben. Die meisten Angaben im Internet geben ca. 40 Euro pro Monat an, andere 60 Euro.  Am besten gehst du in den Einstellungen auf deine Kontoeinstellungen und schaust, was dir dort angezeigt wird  oder du klickst auf eines der Angebote, die LinkedIn dir regelmäßig macht und schaust, welcher Preis dir angeboten wird. 

Wann macht LinkedIn Premium für mich Sinn?

Diese Frage, die ich häufig höre, ist so pauschal nicht zu beantworten. 

Meine Einschätzung und Empfehlung: Bevor du dich ernsthaft damit beschäftigst, ob du einen Premiumaccount benötigst, gehe die folgende Punkte durch:

  1. Was ist deine Strategie auf LinkedIn? Was möchtest du mit deiner Präsenz auf LinkedIn erreichen?
    Ich möchte
    • ein professionelles und authentisches Profil haben
    • mein persönliches und berufliches Netzwerk auf LinkedIn digital fortsetzen
    • mich aktiv in meinem Netzwerk beteiligen
    • Beiträge schreiben und für mein Thema sichtbar werden
    • mein Netzwerk aktiv und strategisch ausbauen 
    • mit Social Selling Kundinnen über LinkedIn gewinnen 
  2. Hast du für deine Positionierung geklärt: Was ist dein Expertinnenthema bzw. für welches Thema möchtest du gefunden werden? Warum ist dir das Thema so wichtig? Wer ist deine Zielgruppe? Was sind deine Stärken? Was ist dir in Zusammenarbeit mit deinen Kundinnen, Netzwerkpartnerinnen oder im Team wichtig? 
  3. Finde ich die Antworten für die o.g. Fragen glaskar auf deinem Profil? Sehe ich auf deinem Profil auch deine Angebote?
  4. Hast du ein gepflegtes und aktives Netzwerk aus deinem persönlichen und beruflichen Umfeld?

Zu Punkt 1: Wenn es deine langfristige Strategie ist, dein Netzwerk aktiv und strategisch auszubauen und Kundinnen durch deine Aktivitäten auf LinkedIn zu gewinnen, dann empfehle ich dir einen Premiumaccount. 
Ergänzend rate ich dir, vorab ernsthaft zu prüfen, ob du die Punkte 2 bis 4 für dich geklärt hast. Das würde ich im ersten Schritt tun, bevor du LinkedIn Premium Business kaufst.

Zusatztipp: Suche dir einen Zeitraum von vier Wochen, in denen du wirklich Zeit hast, Premium Business auf Herz und Nieren für dich zu prüfen. Kannst du regelmäßig die Zeit aufwenden, um die Zusatzfunktionen zu nutzen? 

Oder anders herum gefragt: Sind die Zusatzfunktionen für dich so wertig, dass du mit ihnen einen entsprechenden Mehrwert pro Monat erwirtschaften kannst? Dann buche jetzt. 

Welche Leistungen ich hauptsächlich benutze

Für mich als aktive Netzwerkerin sind die Funktionen Ansichten meines Profils und Versenden von Vernetzungsanfragen mit Text die wertvollsten. Die Vernetzungsanfragen sehe ich später, wenn mein Gegenüber die Vernetzung angenommen hat, in den Nachrichten als Start unserer Konversation. 
Das ist für mich Gold wert, weil ich dann wieder weiß, zu welchem Anlass wir in Kontakt gekommen sind und kann darauf in weiteren Gesprächen Bezug nehmen.

Diese beiden Funktionen nutze ich sehr regelmäßig, meist täglich. Gerade, wenn ich verstärkt Beiträge veröffentliche, ist es interessant zu sehen, wer außerhalb meines bisherigen Netzwerks mein Profil besucht hat. 
Zu Punkt 8.) wissen aber vermutlich viele LinkedIn-User, dass die Anzahl der Anfragen mit Text sehr begrenzt sind, so dass es inzwischen üblicher wird, Vernetzungsanfragen ohne Text zu senden. 

Fazit

LinkedIn Premium Business lohnt sich für dich, wenn du LinkedIn intensiv, vor allem für den Netzwerkaufbau und zur Kundengewinnung nutzt. Wenn LinkedIn nicht die Grundlage für deine Kundengewinnung ist oder du eine Top-Voice bist, brauchst du in der Regel keinen Premiumaccount.

5 Gedanken zu „Was ist LinkedIn Premium?“

  1. Liebe Gesa
    vielen Dank für den Artikel. Ich wusste nicht, dass es so viele Möglichkeiten mit Premium gibt. Ich tue mich insgesamt noch schwer mit LinkedIn. Das ich keinen Premium-Account brauche, ist jetzt völlig klar. Auch wartet ich immer noch, wann ich die Testwochen mache. Auch die werde ich vorserst nicht machen. Davor gibts viel anderes zu tun. Viele Grüße Andrea

    Antworten
    • Liebe Andrea, ja sehr gern. LinkedIn möchte uns den Premium-Account sehr gern verkaufen – und in vielen Fällen ist er nicht nötig.
      D.h. für mich nicht, dass ich denke, Social Media sollte kostenlos sein. Im Gegenteil, ich plädiere dafür, dass wir einen angemessenen Preis bezahlen. Aber das steht auf einem anderen Blatt.
      Probiere es für dich aus, wann es am besten passt. Und falls du Fragen hast, melde dich gern.
      Viele Grüße
      Gesa

      Antworten
  2. Liebe Gesa,
    danke für die hilfreichen Infos und so übersichtlich strukturiert!
    LinkedIn verpasst wirklich keine Gelegenheit, einem Premium schmackhaft zu machen. Schon ein Ding, dass der Preis nicht transparent ist – dachte bislang, ich finde den Preis einfach nicht (deren Plattform finde ich nicht besonders übersichtlich).
    Hatte es mal ausprobiert und nicht genug benutzt, um die Kosten zu rechtfertigen. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt. Aber nun weiß ich, wo ich die Features in Zukunft nachlesen kann 🙂
    Viele Grüße
    Inge

    Antworten
    • Liebe Inge,
      das freut mich, wenn ich Dir mit der Auflistung helfen konnte.
      Ja, das ist sehr schade, dass LinkedIn da im Preis nicht deutlich ist und auch irgendwann einen deutlichen Schritt nach oben gemacht hat. Mit einem attraktiven Preis für Gelegenheitsuser und einem höherer Preis für Heavy-User könnten sie deutlich mehr gewinnen. Auf alle Fälle würde ich mir mehr Klarheit in der Kommunikation wünschen.
      Und falls Du Fragen hast, melde Dich gern.
      Viele Grüße
      Gesa

      Antworten
  3. Liebe Gesa,

    herzlichen Dank für diesen super strukturierten und praxisnahen Artikel! 😊 Ich habe schon einige Male darüber nachgedacht, ob LinkedIn Premium für mich sinnvoll wäre, aber so richtig durchblickt habe ich das bisher nicht. Deine Erklärungen und vor allem deine pragmatische Einschätzung helfen mir sehr – und jetzt weiß ich: Im Moment brauche ich noch keinen Premium-Account.

    Besonders spannend fand ich die vielen Funktionen, die mir so gar nicht bewusst waren. Dein Artikel hat mir einen richtig guten Überblick verschafft. Danke für die wertvollen Einblicke – das war genau die Orientierung, die ich gebraucht habe!

    Sehr herzlich
    Pia

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