Am 13. Dezember feiern sehr viele Menschen in Schweden alljährlich das Luciafest. Berichte darüber gehen bis ins Mittelalter zurück. Damals galt in Schweden noch der Julianische Kalender. Somit fiel das Luciafest auf den kürzesten Tag im Jahr, die Wintersonnenwende. An diesem Tag wird die Wiederkehr des Lichts im Frühjahr und Sommer gefeiert.
Über Monate wird es in Schweden im Herbst und Winter fast gar nicht oder nur für sehr wenige Stunden hell. Daher sehnten sich die Menschen nach Licht – und das ist auch heute noch so. Namensgeberin für das Luciafest ist Lucia von Syrakus. Der Name der Jungfrau und Märtyrerin bedeutet Leuchtende oder Lichtvolle.
Sie steht im Mittelpunkt des Festes. Meist übernimmt die älteste Tochter in der Familie die Rolle der Lucia. Sie ist in ein langes weißes Gewand gekleidet, ein roter Gürtel hält es zusammen. Auf dem Kopf trägt sie einen Kerzenkranz, in einer Hand trägt sie eine weitere Kerze.
Wichte, Sternenknaben, Pfefferkuchenmännchen und die Weisen aus dem Morgenland begleiten sie. Sie tragen wie Lucia auch alle eine Kerze in der Hand.
Am Luciafest wird die Wiederkehr des Lichts gefeiert
Lucia weckt ihre Eltern häufig mit dem Lucia-Gesang. Zahlreiche Chöre singen an diesem Tag in Kirchen, Krankenhäusern und Pflegeheimen Lucialieder. In vielen Gemeinden erfolgt auch die Wahl einer örtlichen Lucia. Traditionell essen die Schweden am Luciafest Safrangebäck.
Das Luciafest hat sich in den letzten hundert Jahren auch über die Grenzen Schwedens in Skandinavien hinaus zu einem wahren Volksfest entwickelt. Es ist ein schönes Ritual in der Mitte der Adventszeit. Und inzwischen ist es nach Mittsommer in Schweden der wichtigste Tag des Jahres.
Die vielen Kerzen sorgen für ein warmes Licht und eine behagliche Stimmung in der Dunkelheit. Und sie geben Hoffnung, weil sie ein Zeichen für die Wiederkehr des Lichts im Frühjahr und Sommer sind.
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