Ein kleines Mädchen bittet das Veterinäramt von Los Angeles um eine Lizenz zur Einhorn-Haltung. Die Auflagen der Behörde sind fabelhaft. Die beinhalten u.a. Sonnenlicht fürs Einhorn.
Eltern kennen das: der sehnlichste Kinderwunsch zu Weihnachten, ein Haustier. Doch Vorsicht! Dass Kinder einen putzigen Spielgefährten wollen, heißt nicht, dass sie dann auch im Morgengrauen bei Nieselregen mit dem Hund rausgehen werden und seine körperwarmen Haufen eintüten. Oder dass sie sich spätabends mit dem Hamster beschäftigen, weil der tagsüber keine Sprechstunde hat und erst richtig aufdreht, wenn normale Leute schlafen.
Anders die kleine Madeline aus Los Angeles – ihr könnte man jederzeit bedenkenlos Hund und Hamster anvertrauen, ja sogar Größeres, denn sie scheint sich gewissenhaft auf ihre Rolle als Tierhalterin vorzubereiten. Wie die Los Angeles Times berichtet, erkundigte sich das Mädchen handschriftlich beim zuständigen County, ob es eine Genehmigung bekommen könnte, um im Hinterhof ein Einhorn zu halten, “falls ich eines finde”.
Die Antwort der Behörde ist fabelhaft: Sonnenlicht fürs Einhorn
Marcia Mayeda, Direktorin des Bezirksamts für Tierpflege und -kontrolle, war von so viel Verantwortungsgefühl derart beeindruckt, dass sie den Brief auf Instagram postete.
In ihrem Antwortschreiben erteilte sie Madeline eine offizielle Einhorn-Lizenz und legte eine pinke Metallplakette in Herzform bei. Und weil sie das Anliegen des Mädchens ernst nahm, führte die Behörde auch gleich noch die offiziellen Bedingungen für eine artgerechte Haltung auf: Das Einhorn brauche Zugang zu Sonnenlicht, Mondstrahlen und Regenbögen. Es sei mindestens einmal die Woche mit seiner Lieblingsspeise, nämlich Wassermelone, zu füttern. Sein Horn müsse mindestens einmal im Monat mit einem weichen Tuch poliert werden. Und jeglicher Glitzer, der zum Einsatz komme, müsse ungiftig und biologisch abbaubar sein.
Einstweilen lege man, mit besten Wünschen, noch ein Stoff-Einhorn bei, heißt es in dem Schreiben. Immerhin seien Einhörner in der Tat sehr selten zu finden.
Dieser Artikel erschien in der Süddeutschen Zeitung am 12. Dezember in der Kolumne “Bester Dinge”.
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